Vereinsgeschichte
Der Reit- und Fahrverein Großbardorf wurde am 13. Januar 1954 gegründet. Laut Protokoll der Gründungsversammlung war es unter anderem Ziel des Vereins, “der Landwirtschaft Jungbauern zu erhalten”. Das Pferd war in erster Linie “Arbeitskamerad”, fand aber auch zu “Sport und Vergnügen” Verwendung.
Schon im Gründungsjahr hielt der Verein ein eigenes “Reitfest” ab. 1955 beteiligten sich an einem Reitlehrgang 14 jugendliche Reiter aus Großbardorf. Schon damals betonte die Presse in einem Bericht die “volle Harmonie, welche in Großbardorf Reiter und Gemeinde auszeichnet”.
Im selben Jahr wurde am Bichenberg ein Reitplatz angelegt, das Gelände hatte die Gemeinde zur Verfügung gestellt. Auch eine Standarte schaffte der Verein 1955 an.
Das Protokollbuch des Vereins weiß in den Jahren bis 1959 über rege Teilnahme des Vereins an Turnieren und Reitfesten zu berichten. Jedoch dann wird es ruhig um die sportliche Betätigung. Der Schlepper hatte wohl endgültig das Pferd als Arbeitskamerad verdrängt. Der Verein half nur noch bei der Verschönerung von Festen. In den 70-er Jahren debattierte man über die Auflösung des Vereins. Einige Mitglieder, darunter der langjährige 1. Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende Hugo Radina, hielten aber den Verein aufrecht.
Um den Reit- und Fahrverein Großbardorf blieb es zwar nun still, nie jedoch riss die Liebe zu Pferden in Großbardorf ganz ab. Einige Landwirte hielten weiterhin Pferde, obwohl dies keinen wirtschaftlichen Erfolg mehr versprechen konnte. Pferdehaltung war zu einem Hobby geworden, das am Ende der 70-er Jahre zunehmend Freunde fand. Das Pferd war nun Freizeitkamerad.
So konnte der Verein es erstmals im Herbst 1980 wieder wagen, mit einem Reiterfest in bescheidenem Rahmen an die Öffentlichkeit zu treten. An der Beteiligung vieler Jugendlicher konnte man erkennen, dass der Verein seinen “Dornröschenschlaf” in absehbarer Zeit beenden würde. Die Vorstandschaft bemühte sich wieder um den alten Reitplatz, der inzwischen eine andere Verwendung gefunden hatte. 1984 gab sich der Verein eine neue Satzung, ließ sich als gemeinnützig ins Vereinsregister eintragen und trat dem Verband der Reit- und Fahrvereine Franken und dem Bayerischen Landessportverband bei. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 80 Mitglieder.
Im 30. Jahr seit der Gründung veranstaltete der Verein ein C-Turnier auf einem Gelände, das vormals dem TSV als Fußballplatz gedient hatte.
Dort fanden nun alljährlich Reitturniere statt.
Der Verein konnte wegen der großen Helferbeteiligung aus der Ortsbevölkerung Gewinne aus der Bewirtung verbuchen. Im Laufe der Jahre kam Geld auf dem Vereinskonto zusammen. So kam es, dass man sich in der Vorstandschaft schon 1987 Gedanken darüber machte, wie die Zukunft aussehen könnte.
Nachdem durch die Gemeinde ein Gelände von 1,7 ha an der Unterhofer Straße neben der neuen Sportanlage des TSV erworben werden konnte, begannen die Verantwortlichen mit der Planung von Reitplätzen und einer Reithalle. Zuschussanträge wurden gestellt. Die Finanzierung schien gesichert. Der Wegfall von Bundesmitteln der Grenzlandhilfe wegen der Öffnung der Grenze zu Thüringen zwang den Verein, sein großes Vorhaben in zwei Bauabschnitte zu teilen. So wurde in den Jahren 1992 – 1994 eine Reithalle mit 10 Boxen gebaut. Die Reitplätze baute der Verein von 1997 bis 1999.
Bilder aus der Gründungszeit
Festzug Fahnenweihe 1956
Plazierung in Ostheim
Reit- und Fahrkurs 1955
Ein Ausritt zum Sambachshof 1954